"Die Tschechoslowakei: Wie Großbritannien das Scheitern eines Staates in einen Kriegsgrund verwandelte"
von John Wear (deutsche Übersetzung + Zusammenstellung des Artikels von Wolf)
Das Münchner Abkommen, das am 30. September 1938 von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien unterzeichnet wurde, sollte den Beginn einer neuen Ära in den europäischen Angelegenheiten markieren. Der Versailler Vertrag, der für Deutschland so schädlich war, wurde nun erfolgreich und ohne einen Krieg aufgelöst. An seine Stelle sollte eine neue Epoche treten, die auf Gleichberechtigung und gegenseitigem Vertrauen zwischen den vier europäischen Großmächten beruhte.[1]
Der britische Premierminister Neville Chamberlain sagte zu der jubelnden Menge in London, die ihn nach der Unterzeichnung des Münchner Abkommens empfing: "Ich glaube, das ist der Frieden unserer Zeit."[2] Leider wurde das gegenseitige Vertrauen, das zwischen den vier europäischen Großmächten entstehen sollte, schnell enttäuscht. Dieser Artikel befasst sich mit den Ereignissen, die dazu führten, dass Deutschland den Schutz der Tschechoslowakei übernahm, und mit ihrer Instrumentalisierung durch hohe britische Beamte, um einen Krieg gegen Deutschland zu fördern.
Historischer Hintergrund
Kurz nach der Unterzeichnung des Münchner Abkommens wendete sich die öffentliche Meinung in den westlichen Demokratien hart gegen Deutschland. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 randalierten nationalsozialistische Sturmtruppen in Deutschland und Österreich, plünderten jüdische Geschäfte, schlugen Fenster ein, brannten Synagogen nieder und verprügelten Juden. Hunderte von Juden wurden angegriffen und Dutzende kamen in der sogenannten "Reichskristallnacht", der Nacht der zerbrochenen Scheiben, ums Leben. Wegen dieser Taten riefen die Vereinigten Staaten ihren Botschafter in Deutschland zurück. "Dank der Berliner Olympiade von 1936 sowie dem Münchner Abkommen - von dem die Demokratien immer noch glaubten, es habe den Frieden gerettet - hatte das Dritte Reich sein internationales Ansehen sehr gemehrt, doch nun war dieses über Nacht aufs schwerste lädiert."[3]
Die Kriegspropaganda gegen Deutschland wurde von Großbritannien aus immer intensiver. Ende November 1938 meldete die britische Presse Gerüchte, dass Deutschland Truppen zur Vorbereitung eines Einmarsches in die Tschechoslowakei aufstellte. Diese falschen Gerüchte stammten aus London. Anthony Eden, der sich gegen das Münchner Abkommen ausgesprochen hatte, wurde vom britischen Außenminister Edward Frederick Lindley Wood (Lord Halifax) im Dezember 1938 nach Amerika geschickt worden, um Gerüchte über dunkle deutsche Pläne zu verbreiten, und Roosevelt hatte daraufhin in seiner Botschaft an den Kongreß am 4. Januar 1939 eine herausfordernde und beleidigende Warnung an Deutschland ausgesprochen.[4]
Lord Halifax brachte heimlich Gerüchte im In- und Ausland in Umlauf, die die Außenpolitik Hitlers in einem schlechten Licht darstellten. Am 24. Januar 1939 sandte Halifax eine Nachricht an Präsident Roosevelt, in der er behauptete, er habe "eine große Zahl von Berichten aus zuverlässigen Quellen erhalten, die ein höchst beunruhigendes Licht auf Hitlers Stimmung und Absichten werfen." Halifax behandelte sein Thema mit zunehmendem Eifer. Der jüngste Plan Hitlers sei die Begründung einer unabhängigen Ukraine. Außerdem beabsichtige er, die Westmächte in einem Überraschungsangriff zu vernichten, bevor er sich dem Osten zuwende. Nicht nur die britische Abwehr, sondern auch „angesehene Deutsche, denen sehr daran liegt, dieses Verbrechen zu verhüten“, hätten Beweise für diese üble Verschwörung erbracht.
Diese Behauptungen waren alle gelogen. Hitler hatte zu diesem Zeitpunkt nicht die geringste Absicht, im Osten oder in einem westlichen Land anzugreifen.[5]
In der Tschechoslowakei entwickelte sich nach dem Münchner Abkommen eine Krise. Die deutschen, polnischen und ungarischen Minderheiten waren erfolgreich von der tschechischen Herrschaft befreit worden (Polen und Ungarn schlossen sich Deutschland bei der Abspaltung von Teilen der Tschechoslowakei an). Auch die Slowaken und Ruthenen bemühten sich, die tschechische Herrschaft abzuschütteln, und wurden darin von Polen und Ungarn bestärkt. Hitler hat diese Möglichkeit vier Monate lang nach München in Erwägung gezogen. Allmählich wurde ihm jedoch klar, daß die Sache der Tschechen in der Slowakei verloren sei und man sich auf eine Zusammenarbeit mit ihnen nicht verlassen könne. Hitler beschloss schließlich, die Slowaken statt der Tschechen zu unterstützen.[6]
Der tschechische Staat sah sich zunehmend ernsthaften internen Schwierigkeiten gegenüber, und Anfang 1939 verschärfte sich das tschechische Problem mit der Slowakei rapide. Die slowakische Krise erreichte ihren Höhepunkt am 9. März 1939, als die Prager Regierung die vier höchsten Minister der Slowakenregierung in Preßburg [Bratislava] entließ.
Josef Tiso, der slowakische Regierungschef, kam am 13. März 1939 in Berlin an und traf sich mit Hitler zu einer eilends anberaumten Unterredung. Hitler gab Tiso gegenüber zu, daß ihm bis vor kurzem die Stärke der Unabhängigkeitsbewegung in der Slowakei gar nicht klar gewesen sei. Er versprach Dr. Tiso, er werde die Slowakei unterstützen, wenn sie auch weiterhin ihren Willen zur Unabhängigkeit beweise. Die slowakische Regierung stimmte am 14. März 1939 für eine Unabhängigkeitserklärung von der Tschechoslowakei.[7] Ruthenien erklärte ebenfalls schnell seine Unabhängigkeit und wurde Teil Ungarns, wodurch die Reste des tschechischen Staates aufgelöst wurden.[8]
Der deutsche Historiker Udo Walendy schreibt über den Zerfall der Tschechoslowakei: "Der Zerfall dieses, unter Mißachtung historischer und völkischer Grundsätze zusammengefügten Vielvölkergebildes ging ohne deutsches Zutun vor sich und wäre schon 1918 erfolgt, hätten nicht Deutschland und Rußland machtlos am Boden gelegen."[9]
Das deutsche Protektorat der Tschechoslowakei
Der tschechische Präsident Emil Hácha reiste mit vorheriger Zustimmung seines Kabinetts auf eigene Faust nach Berlin, um Hitler zu treffen, in der Hoffnung, eine Lösung für diese aussichtslose Krise zu finden. Der tschechische Präsident wurde, wie es einem ausländischen Staatschef gebührt, in Berlin mit allen militärischen Ehrenbezeugungen empfangen. [Otto] Meißner [Staatssekretär] begrüßte ihn auf dem Bahnsteig und überreichte Hachas Tochter, welche den tschechischen Staatsmann begleitete, Blumen und Konfekt. In Verhören der Alliierten nach dem 2. Weltkrieg hat Hachas Tochter bestritten, daß ihr Vater während seines Berlinbesuches unter irgendwelchen Druck gesetzt worden sei. Diese Information ist wichtig, weil Hácha, der schon früher Herzprobleme hatte, während seines Besuchs bei den deutschen Führern eine leichte Herzattacke erlitt. Er erklärte sich damit einverstanden, deutsche ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, und erholte sich dann sehr schnell genug, um die Grundzüge eines Abkommens mit Deutschland und dem tschechischen Staat auszuhandeln. Einige weitere Einzelheiten wurden am 15. und 16. März zwischen den Tschechen und Deutschen in Prag geregelt.[10]
Die Besetzung Prags durch deutsche Truppen wurde durch die mit den tschechischen und slowakischen Führern unterzeichneten Vereinbarungen legalisiert. Die deutsche Militärverwaltung dauerte nur ca. einen Monat.
Wenige Wochen nach der Ausrufung des Protektorats von Böhmen-Mähren vom 16. März 1939 wurde bereits deutlich, daß sich das neue Regime beträchtlichen Ansehens unter den Tschechen erfreute. Am 31. Juli 1939 stimmte Hitler zu, dass der tschechischen Regierung eine Streitmacht von 7000 Mann einschließlich 280 Offizieren zugebilligt wurde.[11]
Präsident Hácha hatte die Geschicke des tschechischen Staates freiwillig in die Hände Deutschlands gelegt. Hácha und sein neues Kabinett übernahmen am 27. April 1939 wieder die Regierung.[12] Hácha sollte Hitler während des gesamten Krieges treu dienen. Der britische Historiker Donald Cameron Watt schreibt: "[Hitler] war nach dem Einmarsch in Prag bemerkenswert freundlich zum tschechischen Kabinett, behielt dessen Mitglieder eine Zeit lang im Amt und zahlte ihre Pensionen."[13]
Die Beweggründe für Hitlers Handeln in der tschechischen Krise im März 1939 sind nach wie vor umstritten. Der britische Historiker A. J. P. Taylor bewertet Hitlers Beweggründe:
Die ganze Welt sah darin den Höhepunkt eines lange geplanten Feldzugs. In Wirklichkeit war sie das unvorhergesehene Nebenprodukt der Entwicklungen in der Slowakei, und Hitler handelte eher gegen die Ungarn als gegen die Tschechen. Auch das Protektorat über Böhmen hatte nichts Böses oder Vorsätzliches an sich. Hitler, der vermeintliche Revolutionär, kehrte ganz einfach auf konservative Weise zu den Mustern der vergangenen Jahrhunderte zurück. Böhmen war immer Teil des Heiligen Römischen Reiches gewesen; zwischen 1815 und 1866 war es Teil des Deutschen Bundes gewesen; danach war es bis 1918 mit Deutschösterreich verbunden. Unabhängigkeit, nicht Unterordnung, war das Neue in der tschechischen Geschichte. Natürlich brachte Hitlers Protektorat die Tyrannei nach Böhmen - die Geheimpolizei, die SS, die Konzentrationslager - aber nicht mehr als in Deutschland selbst... Hitlers innenpolitisches Verhalten, nicht seine Außenpolitik, war das eigentliche Verbrechen, das ihn - und Deutschland - letztendlich zu Boden brachte. Damals schien es noch nicht so zu sein. Hitler machte den entscheidenden Schritt in seiner Karriere, als er Prag besetzte. Er tat es ohne Absicht; es brachte ihm nur einen geringen Vorteil. Er handelte erst, als die Ereignisse bereits die Vereinbarung von München zerstört hatten. Aber jeder außerhalb Deutschlands und vor allem die anderen Macher dieses Abkommens glaubten, dass er es absichtlich selbst zerstört hatte.[14]
Der amerikanische Historiker David Hoggan schrieb: "Hitlers Entscheidung, die Slowaken zu unterstützen und Prag zu besetzen, war im Hinblick auf das offensichtliche Desinteresse der britischen Führer an der tschechischen Situation erfolgt. Sie hatten Gelegenheit gehabt, die Tschechen in irgendeiner Form zu ermutigen, sich jedoch wiederholt geweigert, es zu tun. In Wahrheit waren die Tschechen den britischen Führern gleichgültig. Sie benutzten Hitlers Politik lediglich als Vorwand, sich über die Deutschen zu entrüsten."[15]
Das deutsche Protektorat über die Tschechoslowakei schloss potenzielle militärische Aktionen von Drittländern gegen tschechisches Gebiet effektiv aus. Udo Walendy schreibt: "Nicht ohne Bedeutung für den Entschluß Dr. Hachas, der Umwandlung seines Staates in ein deutsches Protektorat zuzustimmen, war - abgesehen von der rein innenpolitischen Konfliktsituation - das Vordringen der Ungarn am Abend des 14. März, um einen geforderten Grenzstreifen eigenmächtig zu besetzen, aber auch die Erwartung einer blitzartigen Aggression Polens."[16]
Die britische Reaktion auf die Besetzung Prags
Neville Chamberlain erklärte ursprünglich am 15. März 1939 im Unterhaus, dass Deutschland nicht verpflichtet sei, Großbritannien im Umgang mit der tschechisch-slowakischen Krise zu konsultieren. Außerdem hatte die britische Regierung ihr Versprechen, den tschechischen Staat nach dem Münchner Abkommen zu garantieren, nie eingelöst.
Chamberlain erklärte, dass die slowakische Unabhängigkeitserklärung vom 14. März 1939 die innere Zerrüttung des tschechischen Staates beendete und daher die britische Garantie zur Wahrung der Integrität der Tschechoslowakei nicht mehr bindend war.[17] Chamberlain erklärte im Unterhaus: "Damit (mit dem Zerbrechen der Tscheho-Slowakei von innen heraus) habe eine Sachlage zu bestehen aufgehört, die von der Regierung Seiner Majestät immer als vorübergehend angesehen worden sei."[18] Chamberlain schloss mit den Worten: "Lasst uns daran denken, dass der Wunsch aller Völker der Welt immer noch auf die Hoffnung auf Frieden gerichtet ist."[19]
Lord Halifax begann nun, die Kontrolle über die britische Politik gegenüber Deutschland zu übernehmen. Halifax teilte Chamberlain mit, dass seine Rede vom 15. März 1939 inakzeptabel sei. Auch Präsident Roosevelt äußerte sich sehr kritisch über Chamberlains Rede. Zwei Tage später, am 17. März 1939, gab Chamberlain das erste Zeichen für einen radikalen britischen Kurswechsel in der Deutschlandpolitik. In einer Rede in seiner Heimatstadt Birmingham warf Chamberlain Hitler "flagranten Bruch des persönlichen Vertrauens" vor. Chamberlain stellte sich selbst als Opfer der deutschen Doppelzüngigkeit dar und erklärte, er werde Hitler nie wieder glauben können. Chamberlain fragte rhetorisch, ob dies ein Schritt Hitlers sei, um zu versuchen, die Welt mit Gewalt zu beherrschen.[20]
Halifax äußerte sich am 15. März 1939 gegenüber dem deutschen Botschafter Herbert von Dirksen feindselig über die deutsche Besetzung von Prag. Halifax behauptete, Hitler habe sich selbst als Lügner entlarvt. Die deutsche Politik zeige, daß sie gute Beziehungen zu Großbritannien verwerfe. Deutschland "trachte nach einer Stellung, von der aus es Europa und womöglich die ganze Welt mit Gewalt beherrschen könne". Halifax erklärte, er habe Verständnis für Hitlers Geschmack an unblutigen Siegen. Er versicherte jedoch dem deutschen Diplomaten, das nächste Mal werde Hitler gezwungen werden, Blut zu vergießen.[21]
Aus den Berichten, die Botschafter Dirksen in den nächsten Tagen nach Berlin schickte, geht hervor, dass er über die heftige Reaktion Englands auf die jüngste tschechische Krise ziemlich erschüttert gewesen sei. Die ganze deutsche Botschaft war über die Vorgänge im März 1939 bestürzt. Botschafter Dirksen erkannte, wie wichtig eine deutsch-britische Verständigung war, und er wurde fast sprachlos vor Kummer, als er mit dem Scheitern seiner diplomatischen Bemühungen konfrontiert wurde. Die Briten hatten von ihrer Insel aus mit allen nur erdenklichen Mitteln Eindruck erweckt, als lasse sie die Zukunft Böhmens völlig unberührt. Nun drehten sie den Spieß um und erklärten, die Vorgänge in Böhmen hätten sie überzeugt, daß Hitler die Welt erobern wolle. So kann man sich kaum darüber wundern, daß die dieser Londoner Stimmung ausgesetzten deutschen Diplomaten in Verzweiflung gerieten.[22]
Weitere Bemühungen, Deutschland zu dämonisieren
Als Nächstes suchte Halifax nach einer breiteren Grundlage als die tschechische Krise, um Großbritanniens Kriegslust gegenüber Deutschland zu rechtfertigen. Virgil Tilea, der rumänische Minister in Großbritannien, wurde von Halifax angeworben, um falsche Anschuldigungen gegen Deutschland vorzubringen. Tilea war mit aller Sorgfalt von Sir Robert Vansittart, dem fanatischen Deutschenhasser und diplomatischen Chefberater Seiner Majestät Regierung, auf seine Rolle vorbereitet worden. Am 17. März 1939 gab Tilea eine sorgsam formulierte Bekanntmachung heraus, in der er Deutschland vorwarf, die Kontrolle über die gesamte rumänische Wirtschaft anzustreben. Tilea behauptete außerdem, Deutschland habe ein Ultimatum gestellt, das die rumänische Führung in Angst und Schrecken versetzt habe. Diese falschen Anschuldigungen wurden von den großen britischen Zeitungen veröffentlicht. Millionen britischer Zeitungsleser auf der ganzen Welt waren entsetzt über Hitlers scheinbar unbegrenzten Eroberungshunger. Tileas falsche Anschuldigungen lösten in der britischen Öffentlichkeit Ängste und eine unverhohlene Feindseligkeit gegenüber Deutschland aus.[23]
Der britische Minister in Rumänien, Reginald Hoare, setzte sich mit Halifax in Verbindung und erklärte ausführlich, wie lächerlich Tileas Anschuldigungen waren. Hoare hielt es "für so unwahrscheinlich, daß der Außenminister mich nicht unterrichtet hätte, wenn sich hier eine unmittelbar drohende Situation entwickelte, so daß ich ihn anrief, sobald Ihre Telegramme nach Warschau und Moskau dechiffriert worden waren. Er sagte mir, er werde von Anfragen wegen des Berichtes über ein deutsches Ultimatum, der heute in der Times und dem Daily Telegraph gestanden habe, geradezu überflutet. Nicht ein Wort ist davon wahr."[24]
Hoare nahm als selbstverständlich an, sein ausführlicher Bericht werde Halifax veranlassen, die Tilea-Lüge zu dementieren. Aber es geschah nichts dergleichen. Hoare war schon überrascht, daß Halifax Tileas Angaben ohne Rückfragen bei der britischen Gesandtschaft in Bukarest einfach hingenommen hatte. Um so erstaunter war er, als Halifax auch weiterhin an der Glaubwürdigkeit der Geschichte festhielt, nachdem sie als unzutreffend festgestellt worden war. Die Tilea-Episode war entscheidend für Halifax’ Politik, die darauf abzielte, den Hass der britischen Öffentlichkeit (und damit der gesamten Anglosphäre und eines Großteils der Weltöffentlichkeit) auf Deutschland zu schüren. Über die Auswirkung dieser Affäre in Bukarest machte sich der englische Außenminister keine Gedanken.[25]
Halifax hatte die britische Öffentlichkeit über die deutsche Politik gegenüber der Tschechoslowakei nach dem Münchner Abkommen belogen, und er hatte sie auch über die angebliche Krise in Rumänien belogen. Englands Öffentlichkeit war nur mit Hilfe dieser offenkundigen Lügen in eine kriegerische Stimmung versetzt worden. Mit diesen Mitteln hat Halifax ihr eine Politik eingeredet, die als gefährlich und ernsthafterweise als bar jeder Logik bezeichnet werden muß.[26]
Fazit
Die "brutale Vergewaltigung der kleinen wehrlosen Tschecho-Slowakei" durch Deutschland war eine Unwahrheit, die von den Meinungsmachern der Presse unaufhörlich in die Massen gehämmert wurde. In Wirklichkeit war Dr. Emil Hácha aus eigenem Antrieb nach Berlin gereist, um zu verhindern, dass in Böhmen und Mähren das Chaos ausbricht, das drohte, wenn die Reichsregierung nicht eingreift. Das deutsche Protektorat der Tschechoslowakei hielt den Frieden in einer Region aufrecht, die sowohl mit internen Unruhen als auch mit einer möglichen Eroberung durch die Nachbarländer konfrontiert war.[27]
Anmerkungen
[1] Taylor, A.J.P., The Origins of the Second World War, New York: Simon & Schuster, 1961, p. 187.
[2] Chamberlain, William Henry, America’s Second Crusade, Chicago: Regnery, 1950, p. 55.
[3] Buchanan, Patrick J., Churchill, Hitler, and the Unnecessary War, New York: Crown Publishers, 2008, p. 241.
[4] Hoggan, David L., The Forced War: When Peaceful Revision Failed, Costa Mesa, Cal.: Institute for Historical Review, 1989, pp. 235, 241.
[5] Ibid., p. 240.
[6] Ibid., p. 227.
[7] Ibid., pp. 245-247.
[8] Buchanan, Patrick J., Churchill, Hitler, and the Unnecessary War, New York: Crown Publishers, 2008, p. 246.
[9] Walendy, Udo, Truth for Germany: The Guilt Question of the Second World War, Washington, D.C.: The Barnes Review, 2013, p. 115.
[10] Hoggan, David L., The Forced War: When Peaceful Revision Failed, Costa Mesa, Cal.: Institute for Historical Review, 1989, p. 248. See also Walendy, Udo, Truth for Germany: The Guilt Question of the Second World War, Washington, D.C.: The Barnes Review, 2013, p. 127.
[11] Ibid., pp. 250-251.
[12] Tedor, Richard, Hitler’s Revolution, Chicago: 2013, pp. 117, 119.
[13] Watt, David Cameron, How War Came: The Immediate Origins of the Second World War, 1938-1939, New York: Pantheon, 1989, p. 145.
[14] Taylor, A.J.P., The Origins of the Second World War, New York: Simon & Schuster, 1961, pp. 202-203.
[15] Hoggan, David L., The Forced War: When Peaceful Revision Failed, Costa Mesa, Cal.: Institute for Historical Review, 1989, p. 228.
[16] Walendy, Udo, Truth for Germany: The Guilt Question of the Second World War, Washington, D.C.: The Barnes Review, 2013, p. 129.
[17] Hoggan, David L., The Forced War: When Peaceful Revision Failed, Costa Mesa, Cal., Institute for Historical Review, 1989, p. 252.
[18] Walendy, Udo, Truth for Germany: The Guilt Question of the Second World War, Washington, D.C.: The Barnes Review, 2013, pp. 124-125.
[19] Smith, Gene, The Dark Summer: An Intimate History of the Events That Led to World War II, New York: Macmillan, 1987, p. 132.
[20] Buchanan, Patrick J., Churchill, Hitler, and the Unnecessary War, New York: Crown Publishers, 2008, pp. 252-253.
[21] Hoggan, David L., The Forced War: When Peaceful Revision Failed, Costa Mesa, Cal.: Institute for Historical Review, 1989, pp. 252, 297.
[22] Ibid., p. 297.
[23] Ibid., pp. 299-301.
[24] Ibid., p. 301.
[25] Ibid.
[26] Ibid., p. 341.
[27] Walendy, Udo, Truth for Germany: The Guilt Question of the Second World War, Washington, D.C.: The Barnes Review, 2013, pp. 115, 127, 130.
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