"Erlebt und erlitten - Weg eines Gauleiters von München bis Moskau" - von Rudolf Jordan (1971) - (3. und letzter Teil)
3 teilige Lesung dieses wichtigen "Schlüsselbuches" eines direkt beteiligten Zeitzeugen
Der Zeugenbericht eines Hitler-Statthalters
Der einstige Gauleiter von Halle und Magdeburg, Reichsstatthalter in Anhalt und Braunschweig, wurde – da sich gegen ihn keine stichhaltige Anklage vor westalliierten Gerichten erheben ließ – noch im Juli 1946 aus dem amerikanischen Internierungslager Dachau an die Sowjets ausgeliefert. Doch auch das in der Moskauer Lubjanka tätige Geheimgericht vermochte Jordan keiner Schuld zu überführen und verurteilte ihn zu der damals für deutsche Gefangene üblichen Formalstrafe von „25 Jahren“. Nach mehrjähriger Haft im Schweigegefängnis Wladimir bei Moskau wurde Jordan – von einem westdeutschen Gericht inzwischen als tot erklärt – im Herbst 1955 in die Bundesrepublik entlassen.
Damit endete ein abenteuerlicher politischer Lebensweg: im Januar 1931 war der damals erst 28jährige von Hitler zu seinem Statthalter im einstigen „Max-Hölz-Gau“ Halle-Merseburg ernannt worden: hier hatte die KPD ihre Hochburg, war stärkste Partei vor den Sozialdemokraten. Jordan verhalf auch dort der NSDAP zum Durchbruch; später als Gauleiter nach Magdeburg-Anhalt versetzt und mit dem Amt des Reichsstatthalters in Dessau betraut, übernahm Jordan während des Krieges reichswichtige Verteidigungsaufgaben im zivilen Luftkrieg. Es folgte eine zehnjährige Odyssee in alliierter Haft. Mit erstaunlichem Erinnerungsvermögen und mitreißender Darstellungskraft zeichnet Jordan die Stationen seines bewegten politischen Lebens, vor allem aber als unmittelbarer Zeuge die innere Geschichte des Dritten Reiches, interessant bereichert durch zahlreiche Berichte über interne Gauleiterbesprechungen sowie über Begegnungen und persönliche Gespräche mit Adolf Hitler.
Rudolf Jordans Aussagen gelten ebenso dem heutigen Leser wie dem künftigen Historiker: ungeschminkt und ohne andere Absicht, als schlicht die Wahrheit zu sagen, entwerfen sie aus der Sicht eines eindringlich Beteiligten das Panorama all dessen, was in Deutschland und um Deutschlands willen um die Mitte des 20. Jahrhunderts wirklich geschah.
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